Sicher und mobil unterwegs. Die Förderung von Bewegung, Wahrnehmung und Verständigung ist Grundlage von Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung in Sonderpädagogik und Inklusion.

Eigenständige Verkehrsteilnahme für alle

Eigenständige Verkehrsteilnahme ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung junger Menschen und gesellschaftliche Teilhabe. Ob zu Fuß, im Bus oder mit dem Fahrrad, Fortbewegung und Mobilität gehören zum Selbstverständnis von Kindern und Jugendlichen.

Für Heranwachsende mit einem Handicap ist Mobilität immer noch mit Einschränkungen verbunden. Für sie ist es oft schwieriger, am Verkehrsgeschehen teilzunehmen. Beeinträchtigungen der Sprache, des Wahrnehmungsvermögens oder der Motorik können in komplexen Verkehrssituationen zu einer Überforderung führen. Bauliche Maßnahmen sind bis heute meist auf Städte beschränkt.

Die Heranwachsenden haben ein Recht auf Eigenständigkeit und selbstbestimmte Mobilität. Um ihnen dies zu ermöglichen, bedarf es einer effektiven Verkehrserziehung – zu Hause und in der Schule.

Grundschule Verkehrserziehung Inklusione Gesitige Behinderung

Die Vorbereitung auf eine eigenständige Verkehrsteilnahme ist ein wichtiges Ziel des Unterrichts.


Kernkompetenzen für eine sichere Verkehrsteilnahme

Die „Verkehrserziehung für Menschen mit einer Behinderung“ gibt es nicht. Unterschiedliche Mobilitätsbeeinträchtigungen erfordern unterschiedliche Förderschwerpunkte. Im Ansatz unterscheidet sich Verkehrserziehung für Heranwachsende mit einem Handicap aber kaum von der allgemeinen schulischen Mobilitätsbildung. Die Radfahrausbildung ist auch dort etabliert. Wir empfehlen, jedes Kind, soweit dies möglich ist, an der Ausbildung und an der Lernkontrolle teilnehmen zu lassen. Bei der Beurteilung sind die individuellen Voraussetzungen der Schüler zu berücksichtigen.

Auch in der Sonderpädagogik gilt: Regelwissen hilft wenig, wenn Kinder nicht in der Lage sind, angemessen zu reagieren und sich verständlich zu machen. Im Mittelpunkt steht daher die spielerische Förderung von Bewegung, Wahrnehmung und Verständigung. Erst das Zusammenspiel dieser Basiskompetenzen ermöglicht eine sichere Verkehrsteilnahme.

Bewegungsförderung bedeutet:

  • mehr Bewegungssicherheit durch Bewegungserfahrungen,
  • Geschwindigkeit erfahren (Beschleunigung / Stoppen / Abbremsen),
  • das Reaktionsvermögen trainieren,
  • die eigene Körperkoordination verbessern.

Wahrnehmungsförderung bedeutet:

  • das Hör- und Sehvermögen trainieren,
  • erkennen lernen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt,
  • zwischen Formen, Farben und Größen unterscheiden.

Verständigungsförderung bedeutet:

  • anderen die eigenen Absichten eindeutig mitteilen können,
  • Verständigungszeichen und -regeln erkennen können (Gestik, Mimik, Handzeichen, Verkehrszeichen),
  • mit Verständigungsproblemen flexibel umgehen können,
  • sich in mehrdeutigen Situationen geschickt mitteilen können.

Individuelle Förderschwerpunkte

Verkehrserziehung berücksichtigt, wie Heranwachsende den Straßenverkehr wahrnehmen und erleben. Je nach Art des Handicaps fallen die Förderschwerpunkte unterschiedlich aus. Lehrer müssen in besonderer Weise die individuelle Lernsituation der einzelnen Schüler berücksichtigen.