Senioren gehen langsamer und hören nicht mehr gut. Erwachsene rechnen damit, wenn sie älteren Menschen begegnen. Sie wissen auch, dass kleine Kinder impulsiv und unüberlegt reagieren, etwa plötzlich auf die Fahrbahn laufen. Sie stellen ihr Verhalten frühzeitig darauf ein.

Dabei hilft die 3-A-Methode. Die drei As stehen für Alter, Aufmerksamkeit und Absicht. Diese Merkmale helfen, Partner im Straßenverkehr zu beurteilen und ihr Verhalten vorauszusehen. Je besser das gelingt, umso leichter ist es, sein eigenes Verhalten darauf einzustellen. Dank ihrer Erfahrung und Routine läuft dieser Prozess bei Erwachsenen unbewusst und automatisch ab. Kinder müssen dies regelrecht lernen.


Alter-Aufmerksamkeit-Absicht

Alter: Das Alter hat großen Einfluss auf das Verhalten im Verkehr, vor allem bei Kindern, jungen Fahrern und Senioren. Kinder handeln noch unüberlegt, sie lassen sich leicht ablenken und achten nur unzureichend auf den Verkehr. Viele junge Fahrer überschätzen ihre Fähigkeiten. Ältere Menschen reagieren oft langsam, hören und sehen weniger.

Aufmerksamkeit: Der Straßenverkehr erfordert ständige Aufmerksamkeit. Mit etwas Übung gelingt es, die Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer einzuschätzen: Ist es möglich, Blickkontakt aufzunehmen? Was macht der andere (Blick aufs Handy)? Kann er mich hören (Kopfhörer auf)? Ist er in Eile ( = unaufmerksam, in Gedanken woanders)?

Absicht: Die Absicht einer Person zu erkennen, ist anspruchsvoll. Zum Teil lässt sie sich erkennen (Blinker, Handzeichen, eindeutige Gesten), oft ist sie aber unklar. Sind die Signale nicht eindeutig, ist Vorsicht geboten. Im eigenen Interesse sollte jeder eindeutig kommunizieren, was er vorhat.


Kompetenzen

  • Die Schüler ziehen Schlüsse aus der Beobachtung anderer Verkehrsteilnehmer.
  • Sie erkennen und deuten Blicke, Gestik und Körpersprache anderer Verkehrsteilnehmer.
  • Sie erkennen frühzeitig Anzeichen von Gefahren und verhalten sich vorausschauend.
  • Sie kennen Strategien, die Absichten anderer vorauszusehen.

Ablauf

  • Alter
    • Die Schüler sollen anhand des Alters und des Auftretens einer Person einschätzen, ob mit altersbedingten Verhaltensweisen zu rechnen ist.
    • Sie stellen Kriterien für unterschiedliche Altersgruppen auf:
      • Kinder: geringe Körpergröße, sehen und hören anders, lassen sich leicht ablenken, sind schnell überfordert, wenn sie mehrere Dinge gleichzeitig machen müssen usw.
      • Senioren: reagieren und bewegen sich langsamer, fühlen sich unsicher, sehen und hören schlechter.
  • Aufmerksamkeit
    • Die Schüler beobachten Personen im Straßenverkehr.
    • Sie beschreiben, ob die Personen aufmerksam sind und woran sie das erkennen.
      • Sie behalten die Situation vor sich aufmerksam im Blick, sie schauen auf ihr Handy, sie telefonieren, hören Musik, wirken nicht bei der Sache usw.
  • Absicht
    • Die Schüler beobachten Personen im Straßenverkehr.
    • Sie beschreiben, ob die Absichten der Personen zu erkennen sind. Sie erklären, woran sie das erkennen:
      • Jemand setzt einen Blinker = sie/er möchte abbiegen.
      • Ein Radfahrer gibt ein Handzeichen = er möchte abbiegen.
      • Jemand steht unentschlossen kurz vor dem Zebrastreifen = es ist nicht abzuschätzen, ob sie/er gehen wird oder nicht.
      • Jemand hat das Warnblinklicht angeschaltet und fährt langsam jede Hausnummer lesend, nahe am Straßenrand = sie/er kann plötzlich abbremsen.
    • Die Schüler unterscheiden zwischen richtigem (eindeutigem) und falschem Verhalten. Sie überlegen, was man besser machen könnte.