Einen Rollstuhl schieben ist nicht einfach. Man braucht Übung und Erfahrung. Sind Rollstuhlfahrer in der Klasse, ist es für alle Schülerinnen und Schüler lohnend, das Thema im Unterricht aufzugreifen.
Eine Spur halten, die Bremsen richtig einsetzen, den Sicherheitsabstand einhalten. Einen Rollstuhl schieben verlangt motorisches Geschick, einen vorausschauenden Blick und Konzentration. Zudem muss der Betreffende Kontakt zu dem Menschen im Rollstuhl halten. Das alles lernen Schüler auf einem Rollstuhlparcours. Die Übungen können auf dem Schulhof und danach in verkehrsarmer Umgebung stattfinden.
Kompetenzen
- Die Schüler können einen Rollstuhl sicher schieben.
- Sie kennen die wichtigsten Funktionen eines Rollstuhls.
Material
- Rollstühle, Kreide, Verkehrshütchen (Pylonen), Wippe o.Ä. für Streckenmarkierungen, eine Holzlatte (ca. 1 m), runde Holzstange als Unterlage
Ablauf
- Vor den praktischen Übungen werden für alle die Eigenschaften eines Rollstuhls und die Besonderheiten unterschiedlicher Modelle erklärt (Bremsen, Wendigkeit usw.). Dies kann die Lehrkraft, ein Rollstuhlfahrer, ein Elternteil oder ein externer Reha-Techniker übernehmen.
- Anschließend lernen die Schüler die Sicherheitsvorkehrungen beim Schieben kennen.
- Aufzeigen potenzieller Gefahren, Barrieren und Hindernisse. Treppen beispielsweise können nur mithilfe eines Aufzugs umgangen werden.
- Das Kippverhalten des Rollstuhls. Ist ein Kippschutz/Kippstütze vorhanden?
- Intensiv besprochen und ausprobiert werden die Feststellbremsen und ihre Handhabung auf unebenem Bodenbelag, beim Warten an der Ampel und während einer Busfahrt.
- Kommunikation: Der Schiebende muss dem Rollstuhlfahrer Veränderungen und Besonderheiten mitteilen und auf ihn reagieren.
Den Erläuterungen folgt die Praxis auf dem Übungsparcours.
Der Übungsparcours
- Die Schüler sammeln zu Beginn Selbsterfahrungen im Rollstuhl.
- Dann beginnt der Parcours. Im ersten Durchgang schieben die Schüler einen leeren Rollstuhl:
- den Rollstuhl geradeaus schieben,
- an einer Linie bremsen, halten und weiterschieben,
- warten bei entgegenkommenden Passanten,
- bergauf und bergab schieben, dabei Veränderung von Gewicht und Kraftaufwand erkennen.
- Der Parcours kann jederzeit variiert und erschwert werden:
- die Fahrspuren enger stellen (Auftrag: „Nicht über die Begrenzung fahren!“),
- Kurven einbauen,
- Einbau einer Rampe,
- mit Wippstangen oder Verkehrshütchen eine Slalomstrecke bauen,
- rückwärts durch den Slalom schieben.
- Im zweiten Durchgang schieben die Schüler einen Rollstuhl, in dem jemand sitzt.
Vertiefung und Festigung
- Die Schüler beschreiben ihre Erfahrungen als Schiebende und im Rollstuhl.
- Zum Abschluss erstellen die Schüler ein Plakat mit den wichtigsten Infos und Regeln. Dazu können sie vorher Fotos bei den praktische Rollstuhl-Übungen machen.
- Schüler, die einen Rollstuhl sicher schieben, erhalten eine Urkunde.
- Noch unsichere Schüler dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen schieben.