Inlineskater unterliegen wie alle Verkehrsteilnehmer den allgemeinen Verkehrsregeln. Daneben sind spezifische Verhaltenskodizes von Bedeutung, die das Skaten sicherer machen und Orientierung geben. Solche Skaterregeln müssen die Schüler kennen, bevor sie losfahren.

Thema: Regeln beim Inlineskaten

Ziele:

  • Die Teilnehmer stellen einen Regelkatalog für Inlineskater auf.
  • Sie akzeptieren Regeln als Erweiterung ihres eigenen Aktivitätsspielraums.

Zeit: 90 Minuten


Regeln zusammentragen und gewichten

Die Schüler sammeln zunächst Regeln. In einem zweiten Schritt wählen sie die wichtigsten aus und erstellen eine Rangliste.

Folgende Leitfragen können die Diskussion in Gang bringen:

  • Über welche Verkehrsregeln habt ihr euch schon oft geärgert?
  • Welcher Sinn könnte hinter diesen Regeln stecken?
  • In welchen Lebensbereichen lassen sich Ordnungen und Regelungen entdecken?
  • Welche Funktion haben diese Regeln?
  • Welche Regeln und Normen engen die Freiheit eines Menschen nicht nur ein, sondern erleichtern seine Aktivitäten?
  • Welche Folgen können Regelmissachtungen für einen selbst und andere haben?
  • Sind Regeln „gottgegeben“ oder Veränderungen unterworfen? Wenn ja, wer verändert bestehende Regeln und Normen?
Inline Skaten Projekt Ganztag Baustein 8 Regelkatalog Sekundarstufe Verkehrserziehung Mobilitaetsbildung

Regeln erleichtern das Miteinander im Straßenverkehr.

Kursleiter sollten vor der gemeinsamen Erarbeitung von Regeln bereits einen Katalog von Skaterregeln kennen, z.B. die „Goldenen Regeln” der amerikanischen International Inlineskating Association (IISA). So können sie bei Bedarf zusätzliche Regeln in die Diskussion einbringen.


Hintergrund: Vorteile und Grenzen von Regeln

Regeln, die Schüler selbst aufstellen, akzeptieren sie leichter. Dabei soll das Motto „weniger ist mehr“ beherzt werden. Lieber ein knapper Katalog mit wenigen Regeln als ein umfassendes, aber praxisfernes Regelwerk.

Jugendliche betrachten Regeln, Normen und Ordnungen oft einseitig unter dem Blickwinkel der Einschränkung ihrer Freiheit und empfinden sie als Bevormundung und Last. Gelingt es, sie zu überzeugen, dass diese Sichtweise zu eingeschränkt ist, ist ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit getan. Die Einheit soll zeigen, dass oft erst Regeln zur Erweiterung des eigenen Handlungsspektrums beitragen. Erst Spielregeln ermöglichen ein gemeinsames Spiel. Zudem schützen sie in vielen Lebensbereichen vor Willkür.

Auch im Straßenverkehr sind Regelungen unverzichtbar. Ihre Aufgaben bestehen vor allem darin,

  • das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer vorhersehbar zu machen,
  • gefährliche Situationen zu verhindern,
  • und einen flüssigen Ablauf des Verkehrs zu gewährleisten.

Lassen Sie einige Verkehrsregeln, über die sich Schüler ärgern, unter diesen Aspekten betrachten, bevor die Erarbeitung des Regelkataloges beginnt.

Auch das beste Regelwerk kann nicht alles regeln. Wie sinnvoll es ist, auf sein Recht zu verzichten, zeigt das Beispiel einer „Rechts-vor-links“-Regelung. An einer „Rechts-vor-links“-Kreuzung kommen gleichzeitig vier Fahrzeuge an. Ein Patt: nichts geht mehr. Jeder der vier Verkehrsteilnehmer hat „Rechts-vor-links“ zu beachten und darf nicht losfahren. Die Auflösung dieser Situation ist nicht per Gesetz zu regeln. Eine Einigung gelingt nur, wenn einer der vier auf sein Vorfahrtsrecht verzichtet und dem Fahrer, gegenüber dem er Vorfahrt hat, ein Zeichen zum Fahren gibt.


Regeln für Skater

Aufgrund der oft schweren Unfälle von Skatern hat der amerikanischen International Inlineskating Association (IISA) folgende „Goldenen Regeln für Skater aufgestellt. Die Regeln können als Anhaltspunkt dienen, um mit den Schülern einen eigenen sinnvollen Regelkatalog auszuarbeiten.

  • Tragen Sie immer die vollständige Schutzausrüstung (Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschoner), beim Schnellfahren auch einen Helm.
  • Lernen Sie sicher, schnell und rechtzeitig zu bremsen.
  • Bleiben Sie immer achtsam und zuvorkommend.
  • Skaten Sie stets so, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben.
  • Skaten Sie auf Wegen immer auf der rechten Seite.
  • Fußgänger, Radfahrer oder andere Skater immer links überholen.
  • Meiden Sie Flächen mit starkem Fußgänger- oder Radfahrerverkehr.
  • Achten Sie auf Fußgänger und Radfahrer und lassen Sie ihnen immer Vorrang.
  • Fahren Sie nicht auf öffentlichen Straßen oder auf Radwegen.
  • Wenn Sie auf dem Bürgersteig fahren: Geschwindigkeit reduzieren, stets bremsbereit sein, vorausschauend skaten – Fußgänger haben Vorfahrt.
  • Meiden Sie nasse, ölige, sandige oder staubige Wege sowie Unebenheiten und Schotter.

Weitere mögliche Regeln:

  • Beim Kauf von Inlineskates auf Sicherheit, Komfort und gute Qualität achten.
  • Vor dem Skaten die Muskulatur mit leichten Dehnübungen aufwärmen.
  • Erst Stoppen lernen und stets nur so schnell fahren, dass jederzeit gebremst werden kann und die Geschwindigkeit immer kontrolliert wird.
  • Verunreinigungen, Unebenheiten und Risse im Asphalt umfahren.
  • Augen immer offen halten; Blick stets in Fahrtrichtung.
  • Mit voller Konzentration fahren – deshalb keinen mp3-Player o.Ä. beim Skaten benutzen.
  • Verkehrsreiche Gegenden meiden.
  • Beim Fahren während der Dunkelheit LED-Blinkleuchten tragen, Kleidung und Ausrüstung z.B. durch Reflexstreifen auffälliger machen.
  • Die Verkehrsregeln beachten, Fußgänger haben grundsätzlich Vorfahrt.