Regeln und Normen ermöglichen eine sichere Verkehrsteilnahme, da sie das Verhalten aller vorhersehbar machen. Sie eröffnen Spielräume und Handlungsmöglichkeiten und gestatten einen flüssigen Verkehrsablauf.
Einen Regelkatalog für Skater erarbeiten
Schülern diese Aspekte von Regeln zu vermitteln, ist eine wichtige Aufgabe moderner Mobilitätsbildung. Sie neigen dazu, Regeln generell als Einschränkung und Bevormundung zu betrachten – und haben meist auch ein paar durchaus überzeugende Beispiele für ihre These zur Hand. Am Beispiel Inlineskaten erarbeiten sie einen Regelkatalog.
Sachinformationen: Regeln und Verhaltensnormen
Regeln und allgemein akzeptierte Verhaltensnormen sind Grundlagen des Miteinanders im Verkehr. Ohne formelle und informelle Absprachen würden Chaos und Willkür auf unseren Straßen herrschen. Jugendliche verbinden mit Regeln allerdings eher Bevormundung und Einschränkungen. Dabei erweitern die meisten Vorschriften ihre Handlungsspielräume und Möglichkeiten mehr, als dass sie sie einengen würden.
Regeln haben im Straßenverkehr eine wichtige Funktion. Ihre Aufgaben bestehen vor allem darin,
- das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer vorhersehbar zu machen,
- gefährliche Situationen zu verhindern,
- einen flüssigen Ablauf des Verkehrs zu gewährleisten.
Wenn es gelingt, Schülern diese Funktion von Regeln zu vermitteln, ist ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit getan.
Als Einstieg kann man Verkehrsregeln, über die sich die Schüler ständig „ärgern“, unter diesen Aspekten betrachten. Dass es tatsächlich groteske Regelungen gibt – man denke an den deutschen Schilderwald –, ist Teil des Erkenntnisgewinns.
Der Themenkomplex lässt sich gut am Beispiel Inlineskaten erarbeiten. Skater kennen Konfliktsituationen mit anderen Verkehrsteilnehmern zur Genüge. Nicht nur ältere Menschen oder Mütter mit Kindern fühlen sich von Inlinern zum Teil massiv bedroht. Oft werden schon die weit ausholenden Skaterbewegungen als Ausdruck aggressiven Fahrens gedeutet.
Um Schülern den Wert von Regeln und Normen näher zu bringen, empfiehlt sich das Aufstellen eines Regelkatalogs für Skater. Die Jugendlichen sollen ihn selbst erarbeiten, da die Akzeptanz von persönlich entwickelten Regeln höher ist. Dabei gilt die Devise „weniger ist mehr“. Ein 50-Punkte-Katalog hat wenig praktischen Nutzen. Zwei Beispiele für solche Regelkataloge finden Sie als Materialien (M 1, M 2).
Allgemeine Fragestellungen zum Thema „Ordnung und Regeln“
Um die Motivation zu erhöhen, sind folgende erkenntnisleitende Fragen hilfreich:
- In welchen Lebensbereichen lassen sich Ordnungen und Regelungen entdecken?
- Kann es sein, dass in allen Lebensbereichen Ordnungen, Normen und Regeln existieren, die für das Zusammenleben erforderlich und nützlich sind?
- Schränken Regeln und Normen den Menschen in seiner Freiheit ein oder machen sie vieles erst möglich?
- Welche Folgen können Regelmissachtungen für einen selbst und andere haben?
- Sind Regeln und Normen „gottgegeben“ oder sind sie Veränderungen unterworfen?
- Wer verändert bestehende Regeln und Normen?
Als Einstieg zu Punkt 5 eignet sich das Arbeitsblatt „Veränderung des Regelwerks“ (M 3).
(nach Deutsche Verkehrswacht (Hrsg.): Skate & Roll. Inline-Projekte für die Sekundarstufe I. In Kooperation mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Institut für Straßenverkehr, Köln, Meckenheim 2001, S. 72 f.)
Materialien für Ihren Unterricht
Zwei Beispiele für einen Regelkanon für Skater:
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Goldene Regeln für Inlineskater
11 Regeln für Skater