Drogen zeigen Wirkung beim Autofahren. Lange wurde das Problem unterschätzt. Doch in ihrer Wirkung stehen Drogen Alkohol in nichts nach, egal ob sie benebeln oder aufputschen. Ihre Wirkung ist noch deutlich unberechenbarer als die von Alkohol. Früher war es für Konsumierende leicht, unerkannt zu bleiben. Heute ermöglichen Drogenschnelltests bei Verkehrskontrollen entsprechenden Konsum direkt festzustellen und nachzuweisen.

Drogen am Steuer

Drogen beeinflussen das Fahrverhalten nachdrücklicher, als die meisten Betroffenen glauben. Das Hinterhältige: Während die Fahrtüchtigkeit abnimmt, wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das ist auch bei vermeintlich „leichten Drogen“ wie Haschisch oder Marihuana der Fall, den beiden nach Alkohol und Tabak verbreitetsten Alltagsdrogen unter Jugendlichen. Einer ADAC-Umfrage von Ende 2018 zufolge fühlen sich nur 43 Prozent der Befragten ausreichend über die Gefahren von Cannabis im Straßenverkehr informiert. Bei Alkohol sind es 78 Prozent.

Hand Holding A Lit, Smoking Marijuana Cigarette

Welche Folgen hat ein Joint? Die Mehrheit fühlt sich nicht informiert. Foto: AdobeStock


Drogen und ihre Wirkung

Cannabis – Marihuana & Haschisch

  • verändern die Wahrnehmung von Raum und Zeit,
  • können zu Müdigkeit führen,
  • verstärken Gefühle und Stimmungen – positive wie negative,
  • Reaktionsfähigkeit und Konzentration nehmen deutlich ab,
  • beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit.

Amphetamine – Ecstasy & Speed

  • putschen auf und bewirken ein übersteigertes Ich-Gefühl,
  • beeinträchtigen Geschicklichkeit und Feinmotorik,
  • führen zu Fehleinschätzungen,
  • führen zu Selbstüberschätzung und riskanter Fahrweise.

Methamphetamine (Crystal Meth)

  • ähneln in der Wirkung den Amphetaminen.

Kokain & Crack

  • führen zu starker Selbstüberschätzung und Gereiztheit,
  • führen zu nachlassender Konzentration, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen,
  • verursachen Probleme mit Helligkeit,
  • verleiten zu riskantem Fahren.

Halluzinogene – LSD & Mescalin

  • verändertes das Erleben von Raum und Zeit,
  • führen je nach Befindlichkeit zu Glücksgefühlen oder Depression,
  • rufen Sinnestäuschungen hervor und führen zu Orientierungsstörungen mit nicht mehr kontrolliertem Risikoverhalten.

Opiate – Heroin, Morphium & Opium

  • führen zu einer starken Euphorie und gesteigertem Selbstbewusstsein,
  • bewirken ein Nachlassen der Sinneswahrnehmung und führen zu massiven Konzentrationsstörungen,
  • verlängern die Reaktionszeit,
  • verlangsamen die Motorik.

Die Wirkung einzelner Substanzen tritt teilweise erst zeitversetzt ein. Mischkonsum, also der Konsum mehrerer Substanzen miteinander, ist besonders gefährlich. Die Risiken und die gegenseitigen Wechselwirkungen sind völlig unkalkulierbar.

Entzugserscheinungen beeinträchtigen die Verkehrssicherheit ebenfalls.


Drogenschnelltest

Lange war es schwierig, den Konsum von Drogen nachzuweisen. Das hat sich geändert. „Bei Verkehrskontrollen werden häufig Drogenschnelltests bzw. Drogenwischtests eingesetzt. Mit diesen Schnelltests kann die Existenz von Substanzen oder deren Abbauprodukten ohne aufwendige Laboruntersuchungen und ohne die Entnahme von Blut überprüft werden. Dazu werden Speichel, Schweiß oder Urin auf einen Teststreifen aufgetragen, auf dem nach kurzer Zeit ein positives oder negatives Ergebnis abgelesen werden kann. Häufig können Drogenschnelltests die Existenz von mehreren Substanzen gleichzeitig überprüfen. Meist wird dabei der Konsum von Cannabis, Kokain, Methamphetamin, Amphetamin, Benzodiazepinen und Opiaten getestet. Mit den Drogenschnelltests ist in der Regel nur der Nachweis der Substanzen möglich, nicht jedoch die Ermittlung der Konzentration.“ (https://www.drugcom.de/drogenlexikon/?idx=255)


Fahren unter Drogen kann teuer werden

Wer unter Drogen fährt, macht sich strafbar. Bei einem Unfall drohen neben dem Führerscheinentzug auch saftige Geld- oder Freiheitsstrafen. Dazu kommt der Verlust von Teilen der Haftpflichtversicherung. Die Kfz-Haftpflicht tritt zwar in Vorleistung, kann den Versicherungsnehmer aber in Regress nehmen. Außerdem springt die Kaskoversicherung nicht ein, wenn ein Schaden grob fahrlässig herbeigeführt wurde – Fahren unter Drogen ist eine grobe Fahrlässigkeit.


Was viele Jugendliche nicht wissen

Auch wer noch keinen Führerschein hat und Drogen konsumiert, läuft Gefahr, eine medizinisch-psychologische Untersuchung besuchen zu müssen, bevor er einen Führerschein machen kann.


Film: „Rainer Wahnsinn - Der letzte Joint“

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