Unfälle 15 bis 17-Jährige

Am Beginn der eigenständigen motorisierten Mobilität – 15- bis 17-Jährige im Straßenverkehr

Die 15- bis 17-Jährigen werden vom Statistischen Bundesamt als eigene Gruppe erfasst. Es ist das Alter, in dem Jugendliche die Schule verlassen und eine Ausbildung anfangen oder die Oberstufe beginnen. Auch ihre Verkehrsbeteiligung ändert sich. Mit 15 dürfen sie Mofa fahren, ein Jahr später Moped und Leichtkraftrad. In elf Bundesländern dürfen die Jugendlichen seit 2020 die Führerscheinklasse AM bereits mit 15 fahren. Viele beginnen mit 16 den Führerschein und sind ab 17 begleitet unterwegs. Ihr Freizeitverhalten erstreckt sich zunehmend in den späten Abend. Leider steigen auch die Unfallzahlen!

15.960 Jugendliche von 15 bis 17 Jahren kamen 2020 auf Deutschlands Straßen zu Schaden, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Prozent (2019 = 18.525; 2018 = 19.208). Die pandemie spielte dabei eine wichtige Rolle, es war insgesamt weniger los auf den Straßen. 64 junge Menschen verunglückten tödlich (2019 = 66; 2018 = 77). Die Zahl der Verunglückten steigt mit dem Eintritt in die motorisierte Mobilität, liegt aber unter der der „Jungen Fahrer“.

Auf 100.000 Einwohnen verunglückten in der Gesamtbevölkerung 397 Verkehrsteilnehmer. In der Altersgruppe der 15 bis 17-Jährigen waren es weit über die Hälfte mehr, nämlich 698. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es sogar 802.

Die Zahl der tödlich Verunglückten steigt massiv mit 16, wenn die Jugendlichen ihre ersten Führerscheine erwerben, die Klassen AM oder A1. 2020 kamen mehr 16-Jährige ums Leben als 11- bis 15-Jährige zusammen!

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Langfristige Entwicklung

Auch bei den Jugendlichen von 15 bis 17 gehen die Unfallzahlen langfristig zurück, wie ein Blick auf die Statistik seit 2001 zeigt.

2020 kam 64 junge Menschen im Straßenverkehr ums Leben, 2001 waren es noch mehr als viermal so viele, 286. Im Jahre 1991 gab es sogar 414 Verkehrstote in dieser Altersgruppe.

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Unfallgeschehen im Tagesverlauf

Die Unfallschwerpunkte liegen zeitlich morgens zwischen 7 und 8 Uhr, wenn die Jugendlichen in die Schule oder zur Ausbildung fahren, sowie zwischen 15 und 18 Uhr. Vor der Pandemie ereigneten sich über Jahre die meisten Unfälle zwischen 7 und 8 Uhr morgens.

Je älter Jugendliche werden, umso häufig sind sie abends und nachts unterwegs.

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Art der Verkehrsbeteiligung

Während bei jungen Erwachsenen ab 18 Jahren die Mehrheit im Pkw unterwegs ist, nehmen die 15- bis 17-Jährigen vor allem auf zwei Rädern am Verkehr teil, mit Fahrrad, Mofa oder Moped. Mehr als jeder vierte Verunfallte fuhr Fahrrad (28,86 Prozent), ein gutes weiteres Viertel war mit Roller, Moped oder leichtem Kraftrad unterwegs, dazu fast 18 Prozent mit Mofa, S-Pedelec, Trike oder Quod. Der Anteil der Pkw-Fahrer- und Mitfahrer lag bei knapp 20 Prozent. Als Fußgänger verunfallten 5,74 Prozent.

Dabei sind die 15-Jährigen deutlich wenige an Unfällen beteiligt (21,98 Prozent) als die 16- Jährigen (35,19 Prozent) und die 17-Jährigen (42,83 Prozent).

Bei den 64 tödlichen Unfällen ergibt sich ein anderes Bild: Extrem betroffen sind hier die motorisierten Zweiradfahrer. Fast jeder zweite Verkehrstote war 2020 auf dem Roller, dem Moped oder dem Motorrad unterwegs (44,44 Prozent). Fast jeder Dritte saßen im Pkw (31,75 Prozent). Fünf der tödlich verunglückten Jugendlichen fuhren mit dem Fahrrad (7,94 Prozent) und ebenfalls fünf kamen als Fußgänger ums Leben (7,94 Prozent).

Auch bei den Getöteten sind die 15-Jährigen noch wenig betroffen (10,94 Prozent, 7). 40,63 Prozent der Unfalltoten waren 16 Jahre alt (26), 48,44 Prozent waren 17 (31).

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Gender – Junge Männer gefährdeter als junge Frauen

Ältere männliche Jugendliche verunglücken häufiger als weibliche. Von den 2020 verunglückten 15- bis 17-Jährigen waren 10.220 männlich und 5.739 weiblich. Der Anteil der jungen Männer lag bei 64,04 Prozent.

Noch deutlicher wird die geschlechterspezifische Gefährdung meist bei den Getöteten. Über drei Viertel der Verkehrstoten dieser Altersgruppe im Jahre 2020 waren Männer. Den 49 tödlich verunfallte junge Männer (76,56 Prozent) standen 15 junge Frauen (23,44 Prozent) gegenüber.

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Beteiligte und Hauptverursacher

Mehr als jeder zweite Jugendliche, der 2020 an einem Unfall beteiligt war, hat diesen auch verursacht (56,9 Prozent). Knapp drei Viertel dieser Verursacher waren männlich. Der männliche Bevölkerungsanteil lag aber nur bei 51,5 Prozent.

Alle Angaben nach Statistisches Bundesamt: „Verkehrsunfälle. Unfälle von 15- bis 17-Jährigen im Straßenverkehr 2020, 2021“.