Einmal im Jahr öffnet die Nidderauer Fahrradbörse ihre Tore. Veranstalter ist das Bertha Bike Center, die Fahrradwerkstatt der Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau (IGS im Main-Kinzig-Kreis, Hessen).
Ein Beispiel aus der Praxis – Die Nidderauer Fahrradbörse
Im Lauf der Zeit haben sich folgende Fixpunkte herauskristallisiert:
- Der Termin ist immer ein Samstagvormittag zu Frühlingsanfang, wenn die „Fahrradmäuse aus ihren Löchern kommen“, also meist kurz vor den Osterferien.
- Das Rahmenprogramm wird bewusst knapp gehalten, um die verfügbaren Kräfte auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Es gibt lediglich zwei Nebenschauplätze:
- Eltern sorgen mit einer Cafeteria für Würstchen und Getränke bzw. Kaffee und Kuchen.
- Die örtliche ADFC-Gruppe betreibt einen Info-Stand mit Codier-Service und Verkauf von Radwegekarten.
- Ein Werkstatt-Team bietet den nötigen technischen Service, geeignete Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aber auch an Verkaufsgesprächen.
- Die Annahme von Fahrrädern erfolgt praktischerweise bereits am vorausgehenden Freitag.
- Die Räder müssen registriert werden, ein Kundenbeleg wird erstellt, der Preis muss ausgehandelt und ein Angebotsschild geschrieben werden.
- Offizieller Beginn ist am Samstag um 10 Uhr mit der Eröffnung durch einen Vertreter des Magistrats, der die Schirmherrschaft ausübt. Bereits ab 9 Uhr können Fahrräder abgegeben werden. Auch zahlreiche Kaufinteressenten erscheinen schon vor der Eröffnung.
- Beim Schwerpunkt Kinderrad sind die Anbieter oft gleichzeitig auch die Interessenten für ein Rad mit der nächstgrößeren Laufradabmessung.
- Einen zweiten Schwerpunkt bildet der Sektor Bahnhofsrad, das preiswerte Zweitrad für den Bahnpendler.
- Einfache Fahrräder, die ohne großen Aufwand verkaufsfertig hergerichtet wurden und zwischen 20 und 50 Euro kosten, bringen der Werkstatt u.U. mehr Gewinn als ein edles Mountainbike, bei dem zuvor Schalthebel, Kette und Umwerfer erneuert werden mussten.
Klappern gehört zum Handwerk: Lokale Pressearbeit
Mit entscheidend für den Erfolg ist die rechtzeitige Presseankündigung und gezielte Plakatierung. Gezielt heißt, dass die Plakate dort hängen, wo sie von potenziellen Kunden gesehen werden: etwa an Fahrradabstellplätzen an Bahnhöfen oder – mit Blick auf Kinderräder – an Grundschulen und Kindergärten.
Vertreter der lokalen Presse werden eingeladen, ggf. auch eigene Berichte mit Bildern veröffentlicht.