Die Bereitschaft, einen Helm zu tragen, ist bei Jugendlichen gering. Es gilt als uncool. Mithilfe einer Englischen Debatte setzen sich die Schüler mit der Frage „Helmpflicht ja oder nein“ auseinander. Der Vorteil der Methode: Die Schüler können in einer fiktiven Diskussion Positionen vertreten, die ihnen vielleicht sonst unangenehm wären.

Da alle Schüler Erfahrungen mit Helmen haben, werden ihnen viele Argumente einfallen. Das Thema eignet sich für die Sekundarstufe, da die Helmtragequote nach dem Schulwechsel drastisch zurückgeht.

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Die Mehrheit der Schüler in der Sekundarstufe fährt ohne Helm.

Ausgangsfrage: „Soll in Deutschland eine Helmpflicht für Radfahrer eingeführt werden?“


Methodische Hinweise zur Englischen Debatte

Die Klasse wird in zwei Diskussions- und eine Bewertungsgruppe aufgeteilt. Eine Diskussionsgruppe sucht Argumente für eine Helmpflicht, die andere Gegenargumente. Die Bewertungsgruppe (Jury) überlegt derweil, welche Argumente kommen könnten, und bestimmt Kriterien, die für die Beurteilung der Frage wesentlich sind. Diese Arbeitsphase dauert ca. 15 Minuten. Jeweils drei Schülerinnen / Schüler beider Gruppen tragen ihre Argumente vor, Dauer pro Gruppe etwa zwei Minuten.

Danach folgt eine zweite Beratungsphase (5 bis 10 Minuten), in der jede Gruppe auch bisher nicht bedachte Argumente der anderen Seite einbezieht. Nun folgt erneut eine Diskussionsrunde, in der wiederum jeweils drei Schüler beider Gruppen im Plenum jeweils zwei Minuten in ständigem Wechsel ihre Positionen vertreten. Zum Schluss berät die Jury und vertritt die von ihr gefundene Bewertung vor der Klasse. Daran schließt sich eine allgemeine Diskussion an.

Der Lehrer kann – je nach Bedarf – zusätzliche Informationen in die Gruppen einbringen. Stellung bezieht er während der Debatte nicht. Auch nach der Debatte hält er sich mit Wertungen zurück. Ein Ringen um die besseren Argumente kennt kein Richtig oder Falsch. Das heißt nicht, dass er nicht seine Meinung deutlich machen darf, falls er überhaupt nicht mit dem Ergebnis einverstanden sein sollte.


Hintergrundinformationen zum Thema

Eine Helmpflicht besteht in Deutschland nicht. Dennoch ist es dringend zu empfehlen, freiwillig einen Helm zu tragen. Er vermeidet zwar keine Unfälle, mildert aber in vielen Fällen die Folgen. Rund 37 Prozent der bei Unfällen verletzten Radfahrer erleiden Kopfverletzungen. Mehr als 80 Prozent der schweren Hirnverletzungen beim Radfahren ließen sich durch das Tragen eines Helms vermeiden.

Gute Gründe für eine Helmpflicht? In der öffentlichen Diskussion wird die Forderung auch immer wieder einmal erhoben, z.B. von Unfallchirurgen, die täglich mit den Folgen von Fahren ohne Helm konfrontiert werden.

Es gibt aber auch Gegenargumente. Die Erfahrungen aus anderen Ländern sind nicht nur positiv. In Australien z.B. hat die Einführung der Helmpflicht dazu geführt, dass viele Menschen ganz aufs Radfahren verzichtet haben und stattdessen lieber wieder das Auto nutzten. Außerdem würde eine Helmpflicht Strafen bei Nichtbefolgung nach sich ziehen. In der Praxis sind solche Vergehen kaum sanktionierbar. Besonders bei Kindern wären Strafen weder wünschenswert noch umsetzbar.


Film: „Fahrradhelm macht Schule“

Der Film: „Fahrradhelm macht Schule“ wurde für die Radfahrausbildung gedreht. Er kann aber auch gut in der Sekundarstufe eingesetzt werden.

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