Vor 60 Jahren war Verkehrserziehung reine Sicherheitserziehung, beschränkt auf Regeln und Verkehrszeichen. Dieser Ansatz wurde bereits 1972 in der ersten KMK-Empfehlung zur Verkehrserziehung als zu eng empfunden. Regelkenntnis bedeutet noch keine Sicherheit. Eigenverantwortliches und situationsangemessenes Verhalten ist sinnvoller als das Beharren auf Regeln. Dennoch erleichtern Regeln das Miteinander. Oder ginge es auch ohne?
Straßenverkehr ohne Regeln – geht das überhaupt?
Regeln sind die Grundlage des Verkehrsgeschehens. Sie schreiben vor, schaffen aber auch Freiräume, in denen man sich bewegen und entfalten kann – im Verkehr und in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Kreisverkehr beispielsweise beruht auf der Grundregel, dass Vorfahrt hat, wer im Kreisel fährt. Kaum jemand stellt infrage, dass Ampelanlagen an Kreuzungen für mehr Sicherheit sorgen. Regeln erleichtern das Miteinander, auch wenn man immer mit dem Fehlverhalten anderer rechnen muss.
Andererseits kann man über Sinn und Unsinn mancher Regel streiten. Ist es sinnvoll, vor einer roten Fußgängerampel zu warten, wenn weit und breit kein Auto in Sicht ist und keine Kinder, denen man kein schlechtes Vorbild sein möchte?
Geht es auch ohne Regeln? Ist Straßenverkehr ohne Vorschriften, Gesetze und Regeln möglich?
Fragen zu folgendem Gedankenspiel:
- Stell dir vor, ab morgen gibt es keine Straßenverkehrsordnung mehr!
- Wie kämst du zur Schule, in die Stadt, zu deinen Freunden?
- Ist Verkehr ohne Regeln möglich?
- Auf welche Regeln kann man deiner Meinung nach nicht verzichten?
- Gilt das nur für den Straßenverkehr? Fallen dir andere Beispiele ein, wo du nicht auf Regeln verzichten möchtest?
Variante
Einen eigenen Regelkatalog in der Gruppe entwerfen!
Fächer: Religion / Politik