Viele Verkehrssituationen fordern von Radfahrern besondere Aufmerksamkeit. Sie müssen jederzeit mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechnen. Wir haben eine Reihe solcher Situationen zusammengestellt.
Hier wird’s schwierig! Situationen, auf die Radfahrer besonders achten müssen:
Linksabbiegen
Linksabbiegen ist für Radfahrer eine der unfallträchtigsten Situationen überhaupt. Von vier Seiten kann es gefährlich werden: von hinten durch den nachfolgenden Verkehr, von vorne durch Gegenverkehr, von der Seite durch Querverkehr und schließlich im Kreuzungsbereich, wenn Fußgänger die Fahrbahn überqueren. An viel befahrenen Straßen und Kreuzungen ist es besser, abzusteigen und die Kreuzung als „Fußgänger“ zu überqueren.
Kreisverkehr
Für Radfahrer sind beim Kreisverkehr zwei Situationen wichtig:
- Im Kreis müssen sie damit rechnen, dass sie – wenn sie im Kreisel weiterfahren möchten – von ausfahrenden Autofahrern noch überholt und geschnitten werden, obwohl sie als im Kreis Bleibende Vorfahrt haben.
- Oft führen Radwege außen um den eigentlichen Kreisel herum. Meist regeln Verkehrszeichen, ob Radfahrer dem ausfahrenden Verkehr Vorfahrt gewähren müssen. Bisweilen fehlt das Zeichen. Dann haben die Radfahrer Vorfahrt, müssen aber damit rechnen, dass ein aus dem Kreisel kommender Pkw ihnen die Vorfahrt nimmt. Augenkontakt suchen!
Ein- und Ausfahrten
Oft führen Ein- und Ausfahrten von Grundstücken, Parkhäusern, Garagen oder Tankstellen über den Radweg auf die Straße. Autofahrer achten oft nicht ausreichend auf Radfahrer. Manchmal erschweren Hecken oder Mauern die Sicht zusätzlich, sodass sich Radfahrer und Autofahrer erst sehr spät sehen können.
Linke Radwege
Vielfach erlauben Zusatzschilder, Radwege in beide Richtungen zu benutzen. Eigentlich eine gute Sache. An Kreuzungen und Einmündungen ist dies für Radfahrer allerdings gefährlich. Autofahrer achten vornehmlich auf den Verkehr auf der Fahrbahn. Von rechts kommende Radfahrer werden oft erst spät gesehen.
Toter Winkel
Für Radfahrer eine der größten Gefahren im Straßenverkehr überhaupt. Immer wieder kommt es zu schwersten Unfällen. Größere Fahrzeuge fahren vor dem Abbiegen nach rechts einen leichten Bogen. Radfahrer neben dem Fahrzeug geraten leicht in den „toten Winkel“ und können vom Fahrer nicht gesehen werden. Deshalb: Immer hinter dem Lkw oder Kleintransporter bleiben!
Abbiegende Autos queren Radweg
Leicht gefährden Autofahrer beim Rechtsabbiegen an Kreuzungen oder Einmündungen Radfahrer, die geradeaus fahren. Oft sehen die Fahrer die Radfahrer, unterschätzen aber deren Geschwindigkeit und schneiden sie beim Abbiegen. Manchmal erschweren oder verdecken Hecken oder geparkte Fahrzeuge die Sicht auf den Radfahrer. Er muss Blickkontakt zum Autofahrer aufnehmen. Besonders Kinder sind aufgrund ihrer geringen Größe gefährdet.
Nasse, schmutzige Fahrbahnen
Nasse und verschmutzte Fahrbahnen sind für Radfahrer eine große Herausforderung. Nässe, Laub oder Sand vermindern die Haftung der Reifen auf der Fahrbahn. Der Radfahrer muss seine Geschwindigkeit frühzeitig auf solche Verhältnisse einstellen. Wer erst auf nassem Laub bremst, kommt in Schwierigkeiten. Ganz gefährlich sind solche Situationen in abschüssigen Kurven.
Radwegende
Am Radwegende müssen Radfahrer die Vorfahrt des Verkehrs auf der Fahrbahn beachten und gegebenenfalls anhalten. Oft fädeln sie in den fließenden Verkehr ein, ohne dass genügend Platz vorhanden ist. Fahren sie noch in einer leichten Kurve auf die Straße, geraten sie oft weit auf die Fahrbahn.